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Bunte Liste in zukünftiger Kulturbrauerei - In alten „Katakomben“ der neuen Kulturhalle. Was folgt?

  • Autorenbild: BLS
    BLS
  • 4. Aug. 2022
  • 4 Min. Lesezeit

Die alte Auerhahn-Brauerei, als Projekt „Kulturbrauerei“ ein zentrales Vorhaben der Schlitzer Kommunalpolitik jetzt und in den nächsten Jahren, war Besuchsziel der Bunten Liste Schlitzerland (BLS). Die Besichtigung war der BLS ein wichtiges Anliegen, da das Stadtparlament für das Vorhaben erhebliche Beträge bereitstellen muss und die neuen Mitglieder der Fraktion jetzt erstmals die Gelegenheit hatten, die Gebäude aus der Nähe und in ihrem Inneren kennenzulernen.


Bürgermeister Heiko Siemon und Martin Wedler, Fachbereichsleiter Technische Dienste, hatten sich Zeit genommen, die BLS-Besuchergruppe durch das Gelände zu führen und dabei auch den Gebäudekomplex, aus dem die Kulturhalle werden soll, von außen und innen vorzustellen und die Pläne für die Umgestaltung im Detail vor Ort zu präsentieren.


Kulturhalle: Beschlossen, aber immer noch ein Streitpunkt

Der Beschluss zur Errichtung einer Veranstaltungshalle in der südlichen Gebäudegruppe am Eingang des Brauereigeländes war mit der Verabschiedung des ISEK, des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes, im Juni 2020 vom Stadtparlament gefasst worden und wurde trotz drastischer Kostensteigerung gegenüber der ursprünglichen Schätzung mit der Verabschiedung des städtischen Haushalts im Februar 2022 noch einmal parlamentarisch bestätigt. Auch die BLS-Fraktion hat dem Vorhaben, wenn auch mit etlichen Bauchschmerzen wegen der Kostenentwicklung, noch einmal ihre Zustimmung gegeben, anders als SPD und FDP.


Gär- und Eiskeller

Den größten Teil des neuen Veranstaltungskomplexes nehmen die ehemaligen Gär- und Eiskeller der Brauerei ein. Der BLS-Gruppe war daran gelegen, dieses Gebäude in seinem Zustand vor Beginn der Umbaumaßnahmen nicht nur von außen sondern auch innen zu sehen. Und es war wirklich sehr lohnend, gerade das Innere kennenzulernen in seiner massiven, teilweise geradezu katakombenartigen Ausgestaltung. Es ist zu hoffen, dass hierüber eine gute, auch photographische Dokumentation durchgeführt wird, die nach Abschluss der Bauarbeiten den Bürgerinnen und Bürgern in einer Ausstellung vorgestellt werden kann.


Nächster Schritt: Regionalladen?

Nächstes Objekt, das nach der „Kulturhalle“ bei der Umsetzung des Vorhabens „Kulturbrauerei“ zur Sanierung ansteht, ist das Gebäude E. Es ist ein Fachwerk-Backstein-Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und war ehemals Wohnung des Braumeisters. Jetzt ist dort der Kostümfundus des Heimat- und Trachtenfestvereins untergebracht. Laut beschlossenem ISEK-Konzept soll dort eine Ladenpassage „Schlitzerland“ insbesondere für „Schlitzerländer Besonderheiten“ entstehen. Wie sich aus dem Gespräch mit Bürgermeister Siemon während der Besichtigungstour ergab, gibt es aktuell aber auch Überlegungen, hier einen Teil der Stadtverwaltung mit hoher Besucherfrequenz anzusiedeln. Das ergäbe die Möglichkeit, z.B. ein Bürgerbüro mit besserem Daten- und Persönlichkeitsschutz als derzeit und auch mit barrierefreiem Zugang einzurichten.

Die BLS würde es sehr bedauern, wenn diesen neuen Planungen der ursprünglich im ISEK vorgesehene Regionalladen zum Opfer fiele, auch wenn die positiven Aspekte der Nutzung für die Stadtverwaltung durchaus gesehen werden. Es müsste dann aber, so deutlicher Wunsch der BLS, für den Regionalladen eine zumindest gleichwertige Lösung gefunden werden.


Spielgelände für Kinder

Es gab viele weitere Einzelheiten des Gesamtvorhabens „Kulturbrauerei“, die bei der Besichtigung angesprochen wurden und die hier aus Platzgründen nicht wiedergegeben werden können. Zum Abschluss kam noch die Gestaltung der Brauereiwiesen zur Sprache. Von Seiten der Bunten Liste wurde betont, dass hier die Entwicklung eines größeren Kinderspielplatzes, der auch für Gäste von außerhalb attraktiv ist, fest im Auge behalten werden muss.


Bei den vorbereitenden öffentlichen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern kam der Wunsch dazu immer wieder zur Sprache. Aktuell seien Spiel- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder im Innenstadtbereich kaum vorhanden, auch durch die enge Bebauung und wenige private Freiflächen. Es gab sogar konkrete Vorschläge, was dort entstehen könnte, z.B. ein Themenspielplatz Ritter und Burgen, der sich dort denkmalschutzgerecht entwickeln ließe. Dieses Freizeit- und Spielgelände dürfe nicht am Ende der Umsetzung des Gesamtvorhabens in 10 bis 15 Jahren stehen, betonte der Fraktionsvorsitzende Dr. Jürgen Marxsen.


Das Thema „Kulturbrauerei“ wird die Kommunalpolitik und die Bürgerinnen und Bürger noch viele Jahre beschäftigen und vorhersehbar finanzielle und andere Kopfschmerzen bereiten. Daher freute sich der BLS-Fraktionsvorsitzende, dass die Bunte Liste wieder einmal die Möglichkeit hatte die Anlage mit dem aktuellen Stand der Umsetzung zu sehen und auch weitere Planungsschritte vor Ort ansprechen zu können, sodass zum Abschluss des Rundgangs der Dank an Bürgermeister Simon und Fachbereichsleiter Wedler ging, dass sie sich die Zeit genommen hatten, die BLS-Besuchergruppe zu führen und viele Fragen zu beantworten und zu diskutieren.


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So ähnlich könnte die Front des Eingangsgebäudes zum Areal der alten Brauerei, der zukünftigen Kulturhalle, die Besucherinnen und Besucher begrüßen, nämlich mit dem Schriftzug „Auerhahn-Bräu“, der jetzt noch an der Seitenwand zur Herrngartenstraße zu sehen ist (Bild: Fotomontage).


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In freudiger Erwartung der Besichtigung von Innen- und Außenzustand der ehemaligen Auerhahn-Bräu-Gebäude stellte sich die Gruppe der Bunten Liste Schlitzerland mit ihrem Vorsitzenden Dr. Jürgen Marxsen (zweiter von rechts) zur Photographie bereit. Die Führung durch die Anlage hatten dankenswerterweise Bürgermeister Heiko Siemon (zweiter von links) und Fachbereichsleiter Technische Dienste Martin Wedler (fünfter von links) übernommen.


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Schon beim Betreten des Gebäudes der ehemaligen Gär- und Eiskeller wurde deutlich, dass sehr aufwändige Umbaumaßnahmen erforderlich sind, um dort eine Veranstaltungshalle entstehen zu lassen. Bürgermeister Siemon (dritter von rechts) zeigte im Detail, welche Veränderungen nötig werden und sprach auch an, welche Diskussionen es mit dem Denkmalschutz gegeben hat.


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Sehr abwechslungsreich, fast abenteuerlich gestaltete sich die Tour durch die Gär- und Eiskeller mit unerwarteten Eindrücken. Es wäre schön, so war es vor allem dem stellvertretenden BLS-Vorsitzenden Dr. Klaus Dieter Koch wichtig, wenn der photographisch dokumentierte, ursprüngliche Zustand den Bürgerinnen und Bürgern von Schlitz nach Abschluss der Bauarbeiten in einer Ausstellung vorgestellt werden kann.


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Das Gebäude, das früher als Wohnung des Braumeisters diente und in dem jetzt der Kostümfundus des Heimat- und Trachtenfestvereins aufbewahrt wird, soll nach den gültigen ISEK-Plänen zu einer kleinen Ladenpassage „Schlitzerland“ werden. Mittlerweile gibt es dazu aber auch andere Ideen, der aber nach Meinung der BLS die Einrichtung eines Regionalladens nicht zum Opfer fallen darf.


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Leider hatte man vor einigen Jahren, als das Torhaus zur Brauerei zum Verkauf stand, versäumt, das städtische Vorkaufsrecht für dieses Gebäude geltend zu machen. Nachdem diese wichtige Verbindung der Innenstadt mit der Brauerei seitdem in privater Hand ist, muss man jetzt versuchen, einen möglichst einfachen Zugang aus der Innenstadt zur Brauerei und umgekehrt auf andere Weise sicherzustellen.


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Auf der großen Wiese unterhalb der Zufahrt zur Brauerei sehen die ISEK-Planungen auch ein großzügiges, denkmalschutzgerechtes Spiel- und Freizeitgelände vor, z.B. mit dem Schwerpunkt eines Ritterspielplatzes. Der BLS ist es ein wichtiges Anliegen, dass diese Pläne nicht erst am Ende des Gesamtvorhabens in 10 – 15 Jahren umgesetzt werden.

 
 
 

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